Rückfall = Rückschritt?


Ist ein Rückfall wirklich ein Rückschritt?
In den letzten Monaten haben sich meine Schattenseiten erneut gezeigt – lauter und deutlicher als gedacht. Ich bin in alte Muster zurückgefallen, habe mich verloren gefühlt, bin abgetaucht in Gewohnheiten, von denen ich glaubte, sie längst hinter mir gelassen zu haben. Alte Süchte, Selbstvermeidung, Rückzug. Und mit all dem kam die Frage auf: Ist das ein Rückschritt?
Heute sehe ich es anders. Ich durfte erfahren, wie es sich anfühlt, sich komplett dem Schatten hinzugeben. Das Leben, das ich mir in den letzten Jahren mit so viel Hingabe aufgebaut habe, fühlte sich plötzlich fremd an. Ich habe gegessen, geschlafen, konsumiert, ohne Maß, ohne Halt – und irgendwann auch ohne Energie. Ich habe mich selbst verloren, meine Visionen aus den Augen, mein inneres Leuchten aus dem Herzen. Mein Alltag wurde zum Nebel. Ich fühlte mich leer, gereizt, überfordert – und 15 Kilo schwerer.
Aber vor zwei Wochen habe ich innegehalten. Einen Cut gemacht. Ich bin wieder losgegangen. Langsam. Sanft. Spaziergänge. Herzensmenschen. Spirituelle Praxis. Energiearbeit bei einer wundervollen Chiropraktikerin. Ich habe gelesen, meine Energie gereinigt, wieder zu mir gefunden. Auch wenn die Schlafstörungen wieder da sind (Hallo, alte Bekannte) – ich bin wach. Ich bin wieder da. Ich nehme wieder am Leben teil.
Ich bin so dankbar für diese Erfahrung. Sie hat mich tiefer erkennen lassen, was ich wirklich will: ein selbstbestimmtes Leben. Klar. Wahr. Echt. Ich möchte liebevoll mit mir umgehen, meinen Körper wie einen Tempel behandeln, mein Umfeld nähren, meine Familie fühlen, meinen Tag mit Freude füllen. Gesund essen, mich draußen bewegen, Menschen begegnen, meine Spiritualität leben, Klarheit in meinen Finanzen, Leichtigkeit in meinem Zuhause. Früh aufstehen. Ankommen. Bei mir.
Dieser Rückfall war kein Rückschritt – er war ein Hinweis. Mein innerer Kompass hat laut ausgeschlagen. Ich habe ihn lange überhört, abgetan als Blockade. Dabei war er mein Wegweiser. Durch ein Coaching durfte ich erkennen: Blockaden sind nicht unser Feind – sie sind das Tor zurück zu uns selbst. Mein Kompass hat mich zurückgeführt – auf meinen Herzensweg.
Jetzt heißt es: Sanftheit. Loslassen. Vertrauen. In meine weibliche Kraft kommen. Empfangen, statt zu kontrollieren. Raum geben. Mich spüren.
Dazu gehört auch, ehrlich hinzuschauen, wo es weh tut. Den Mut zu haben, Schritte zu gehen, die ich lange gemieden habe. Verbindungen loszulassen, die nicht mehr tragen – in Liebe, in Dankbarkeit, aber dennoch loszulassen. Es hat mir einmal mehr gezeigt: Unsere Intuition kennt den Weg. Und meist liegt genau hinter der größten Angst der nächste wichtige Schritt.
Ich bin dankbar für alles, was war. Es hat mich näher zu mir gebracht. Wenn du dich beim Lesen in irgendetwas wiedererkennst, dann weißt du: Du bist nicht allein. Und vielleicht darfst auch du dir gerade etwas liebevoller begegnen.
Stay wonderful!
Deine Anne